6. "Garzweiler-Geo-Info"

Verkieseltes Holz aus der Jüngeren Hauptterrasse im Tagebau Garzweiler

Die pleistozäne Mittelrhein-Hauptterrassen-Formation besteht im Tagebau Garzweiler aus fluviatil abgelagerten, gelblich-rötlich-braunen Fein-, Mittel- und Grobkiesen. Diese zeigen Schräg-, Parallel- und Kreuzschichtung.

In diesen Kiesdeckschichten werden vereinzelt immer wieder verkieselte Hölzer gefunden. In der Regel handelt es sich dabei um bis zu faustgroße Bruchstücke, die durch lange Transportwege in diesen ehemaligen Flusssystemen kantengerundet sind. Ansonsten sind diese Schichten fossilleer, wenn man von Pollenfunden in vereinzelt auftretenden Tonlinsen absieht.

Im Januar d. J. wurde im unteren Abschnitt dieser Schichten, der sog. Jüngeren Hauptterasse, ein außergewöhnlich großes Stück eines verkieselten Holzes gefunden. Ein Mitarbeiter der Abteilung Produktion, H. Heinz Meisen, fand das Stück bei seiner tägl. Tagebaubefahrung auf der 1. Sohle. Nach der Meldung des Fundes, stellte er ihn spontan der wissenschaftlichen Bearbeitung zur Verfügung- vielen Dank für die Überlassung des Fossils!

Die Bestimmung des Holzes soll mittels Dünnschliffen erfolgen. Unter Umständen ist dann auch eine genauere stratigraphische Zuordnung möglich. Bis dahin kann nur vermutet werden, dass es sich um ein tertiäres oder kreidezeitliches Koniferenholz handelt. Auf den ersten Blick sieht es, rein äußerlich, den Holzfunden aus dem Bereich der Oberkreide des Aachener Raumes sehr ähnlich. Für einen kurzen Transportweg spricht, dass das Holz nicht abgerundet sondern an den Bruchflächen scharfkantig ist.

Im Rahmen der archäologischen Landesausstellung "Fundgeschichten. Archäologie in Nordrhein-Westfalen" wird das Stück vom 19.03. - 14.11.2010 im Römisch-Germanischen Museum in Köln ausgestellt.    mehr...

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Tagebau Garzweiler,

Kreide? / Tertiär? - umgelagert ins unt. Pleistozän